Auf dem Weg nach Portland

Etwas satt von den vielen Steinen und genug von der Hitze, habe ich mich auf Weg von Salt Lake City nach Portland gemacht. Den eher großen Abstecher nach Yellow Stone NP habe ich ausgelassen. Warum auch immer … Es gibt Leute, die fahren das einem Tag “ab”, das hatte ich nicht vor, zu anstrengend und zu gefährlich wegen Übermüdung. Am ersten Tag bin ich die “City of Rocks” gefahren, auf einen sehr schön abgelegenen Campingplatz ohne Infrastruktur, inmitten von uraltem Gestein. Diesmal waren auch bestimmt 40 Meilen (einfacher) Schotter dabei. Sehr einsame Gegenden nördlich von SLC. Die City of Rocks hat mich nicht mehr so gepackt, dort länger zu bleiben. No hiking.

Der Nase nach

Als ich am nächsten Tag an der ersten Tanke halt machte , sprach mich Joe an, ein Harley-Davidson-Fahrer, der mir stolz seine Maschine zeigte: Eine der angeblich wenigen, wassergekühlten HDs – und deswegen zusätzlich mit einem Turbolader ausstattbar, was er auch gemacht hatte. “Over 200 horse powers” sagte er stolz. Wir fuhren eine Stück zusammen und er riet mir, unbedingt in den Sawtooth National Forest zu fahren, um die Strecke am Salmon River entlang zu fahren, Stanley – Clayton, im Sawtooth National Forest. Eine der schönsten Strecken der USA. Hier ist einfach immer alles super 😉. Sobieso! Warum nicht, hatte ich doch am Tag vorher nicht so richtig ein schöne Strecke finden und planen können. Also spontan ein bisschen der Nase nach – das mag ich am alleine reisen. Auf dem Weg nach Stanley stellte ich fest, dass ich nur auf Camping-Plätzen ohne Infrastruktur untergekommen wäre – oder 400$ für eine Lodge ausgeben? Camping mit wenig Infrastruktur wollte ich nicht noch einmal, es ist alleine sehr aufwendig, sich mit allem zu versorgen, zu kochen, manchmal auch schwierig, Trinkwasser zu bekommen. Das Trinkwasser in den City Of Rocks hatte ich mit dem Motorrad geholt, sonst 30 Min. zu Fuß. Dieses war sehr bräunlich, schmeckte aber sehr gesund. Also habe ich irgendwo 1,5h vor Stanley ein feste Unterkunft besucht. Am nächsten Tag dann, frisch und ausgeruht, auf dem Weg nach Boise, einmal quer durch den Sawtoth NF und am Salmon River entlang …

Nach Boise

Danach ging es nach Boise, eine Stadt, die ich seh besonders fand. Einerseits gab es dort sehr viele, schöne und vor allem kleine Holzhäuser, außerhalb der Innenstadt wirkte alles etwas europäisch/skandinavisch. Und in der Innenstadt gab es keine Homeless People, aber richtig teure Autos, alles Pickobello und ein bisschen SchickiMicki. Nach Oakland, San Francisco, LA wirkte das etwas merkwürdig, ich konnte aber auch nicht alle Stadtteile besuchen.

Über Dayville nach Portland

Nun auf dem Weg nach Portland, noch eine Zwischenstation. Ein Unterkunft in Dayville hatte ich gefunden, halber Weg und genug Zeit, noch ein paar, vermutlich sehr schöne Motorradstrecken einzuplanen. Und die gab es am am John Day River entlang, vermutlich kaum bekannt, einsam und fantastisch gut fahren. Kaum Zeit und Lust stehen zu bleiben, um Fotos zu machen.

In Dayville war ich abends in einem Cafe, das um 18:30 schloss, wie alles andere dort auch, ein rudimentäres Sandwich essen. Die Frau, die dort alleine alles machte, hatte Ihre Hochzeitsfotos neben der Tür hängen, ihr Mann dabei im Cowboy-Outfit. Es gab viele Waffen- und auch Militärzeitschriften auf den Tischen. Diese propagierten den Sinn und die Notwendigkeit von Selbstverteidigung mit Schusswaffen. Sie selbst trug eine grüne Automatik-Pistole offen am Gürtel. Der Sicherungshebel war gut sichtbar und hätte durchaus auch mal irgendwo hängen bleiben können. Das Schinken-Käse-Sandwich war sehr schlicht, “plain”. Der Nudelsalat dazu entsprechend genauso. Auf die Frage, ob alles gut schmecken würde, hatte ich nur ein sehr kurzes “Yes, Thank you”. Bloß kein Gespräch, schon gar nicht über Politisches. In Cafe gab es viele zur Gegend passende Sachen zu kaufen, kultige Lederstiefel mit Stahlkappen, handwerkliches, usw. Auch komplette Felle (Nase bis Schwanz) von Wölfen, es müssen wunderschöne Tiere gewesen sein, mit einer sehr hellen, fast weißen Farbe. Leider ohne Foto. Dafür war meine Stimmung nicht vorhanden. Aber vielleicht einfach alles in der Tradition von John Day, einem Jäger aus der ersten Hälfte des 9. Jh., der hier sehr namengebend gewesen ist – obwohl geschichtlich nicht von eher geringer Bedeutung.

2 Kommentare

  1. Teilweise habe ich sofort das Gefühl, Ausschnitte aus amerikanischen Filmen zu sehen, wenn deiner Bilder mir ansehe.
    Es wohl der richtige Weg, sich in keiner Diskussionen einzulassen, da es nur einen die Stimmung verderben kann. Habe noch viele Erlebnisse, selche du mit uns teilst.

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