Wir haben im Südosten von Puerto Viejo das Ara-Projekt und das Jaguar Rescue Center besucht.
Mit dem Ara-Projekt wurde über fast 15 Jahre hinweg mühselig mit viel Learning by Doing eine Population von anfänglich 10 Soldaten-Aras mit nun etwa 100 Tieren aufgebaut. Mühselig deswegen, weil es z.B. etwas gedauert hat, bis man verstanden hat, warum aus so vielen Gelegen mit vielen Eiern ein nur geringer Zuwachs in der Population erfolgte. Das hat u.a. daran gelegen, dass Aras ihre Nester auch mal alleine lassen, was dann wieder die schlauen Tucane, eines DER Tiere aus Costa Rica, ausnutzen, um die Eier zu fressen oder zu rauben. Nun gibt es Nest-Möglichkeiten aus Wassertonnen, in die die Tucane nicht mehr hineinkommen.
Da die Aras gewohnt sind, jeden Tag von 15:00 – 16:00 Uhr mit Sonnenblumenkernen gefüttert zu werden, versammeln sich alle und das Projekt kann Besucher gegen Eintritt zu dem kleinen Spektakel einladen.
Das, was mir so besonders gut daran gefallen hat: Auf einem kleinen Berg (ca. 150m) über der karibischen Küste, in einem so fantastisch schönen Wald, dass es mit einem Foto gar nicht wiedergegeben werden kann, stehen auf einmal 40 Touristen, staunen und sagen eine Zeit lang gar nichts mehr. So habe ich es empfunden, Valeska fand das Rescue Center beeindruckender.
Zum Ara-Projekt gefahren hat uns unser Host Jean-Marie, ehemaliger DJ und Viel-Reisender, Franzose. Er verbringt mit seiner Frau wenige Monate im Jahr in Costa Rica, auch um das Haus, das wir gemietet hatten, zu betreuen. Er hatte uns mit seinem über 30 Jahre alten Mitsubishi Montero den ziemlich steilen Berg herauf und herunter zu fahren. Letzter TÜV vor 3 Jahren. Vor der Fahrt wurde in der WhatsApp-Gruppe der TukTuk-Fahrer geprüft, ob und wo Polizei-Kontrollen aufgestellt sind: Nix, also los. Die Bremsen haben gehalten, aber TÜV bekommt dieser Wagen wohl auch in Costa Rica nicht mehr. Im Nachhinein alles gut gegangen – pura vida 🫣😬😉😀
Das Jaguar Rescue Center ist schon etwas berühmter als das Ara-Projekt, ist sehr gut und professionell organisiert, ist eine Anlaufstelle für viele verletzte und kranke Tiere und hat viele freiwillige Helfer, die auf eigene Kosten und ohne freie Logie mindestens eine Monat ihrer Zeit dort verbringen. Ein Jaguar war noch nie dort, ein Ozelot hielt man für eine jungen Jagaur – damit fing es wohl an. Ich habe zugehört und keine Fotos gemacht. Es sind sehr viel unterschiedliche Tiere dort geblieben, weil sie sich nicht aussetzen ließen, was eigentlich immer das Ziel ist: Genesen lassen und wieder aussetzen. Dabei habe ich auch erfahren, dass es in Coast Rica aus Tierschutz verboten ist, Menschen mit wilden Tieren zu fotografieren, insbesondere natürlich diesw Fotos zu veröffentlichen – schon bemerkenswert, finde ich.
Dieser Frosch – ich glaube ein Rotaugen-Laubfrosch – in Tarnposition und im Schlaf. Die im Cafe des Jaguar Rescue Centers drumherum quatschenden Touristen scheinen nicht zu stören.
👍